FAQ
Fragen, die häufig gestellt werden
Fragen zum Inhalt des Projekts
Was ist ein „Reallabor“?
Reallabore sind eine neue Form der Kooperation zwischen verschiedenen Partnern aus Wissenschaft und Praxis. Es gibt mittlerweile Reallabore zu verschiedenen Themen, das H2-Reallabor Burghausen ist ein sogenanntes „Reallabor der Energiewende“, weil es sich mit Fragen der Nachhaltigkeit und Wasserstoff beschäftigt. Das H2-Reallabor Burghausen – ChemDelta Bavaria wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert (andere Reallabore der Energiewende erhalten eine finanzielle Unterstützung vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaforschung).
In einem Reallabor geht es also um eine Entwicklung innovativer Technologien in einem ganzheitlichen Ansatz und diese Entwicklung, Erprobung und Weiterentwicklung soll unter realen Bedingungen erfolgen. Ergebnisse aus der Forschung und Entwicklung eines wissenschaftlichen Kooperationspartners sollen sehr schnell in die reale Umgebung eines Partners aus der Wirtschaft transferiert werden.
Obwohl es der Name „Reallabor“ vielleicht vermuten lässt, geht es nicht darum, ein neues Labor (Gebäude) zu bauen, sondern die Entwicklung der neuen Technologien erfolgt in den bereits bestehenden Laborgebäuden der beteiligten Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft.
Was ist das Innovative am H2-Reallabor Burghausen?
Es gibt derzeit eine Vielzahl von Aktivitäten zum Thema Wasserstoff, wobei die meisten die Herstellung des Wasserstoffs (aus Wasser durch Elektrolyse) oder die Nutzung von Wasserstoff als Energieträger behandeln (also Erzeugung von Strom oder Wärme bzw. die Nutzung zu Zwecken der Mobilität).
Das H2-Reallabor Burghausen befasst sich im Gegensatz zur energetischen Nutzung mit der stofflichen Nutzung von Wasserstoff, also wie aus dem Wasserstoff größere und komplexere chemische Verbindungen hergestellt werden können (dazu wird auch Kohlenstoff benötigt, das insb. aus Abgasen gewonnen wird). Der Wasserstoff wird also als Stoff genutzt und nicht zu Energiezwecken (z.B. verbrannt). Weitere Informationen finden Sie hier.
Innovativ ist auch das Container-Konzept des H2-Reallabor Burghausens. Reallabor sollen einen schnellen Transfer der Ergebnisse der Forschung in die reale Umgebung ermöglichen (siehe FAQ: Was ist ein Reallabor?). Daher soll die Entwicklung neuer Technologien, konkret der Aufbau einer neuen Anlage, bei den Wissenschaftspartnern vor Ort in einem Container erfolgen. Nach erfolgreicher erster Testung wird dieser Container dann zu einem Unternehmenspartner transferiert und dort unter den harten Bedingungen der Praxis ausführlich getestet und erprobt.
Wieso ist das Thema Wasserstoff für die Region so wichtig?
Das übergreifende Ziel der Energiestrategie der Bundesregierung besteht im Ersatz der fossilen Brennstoffe (wie Erdgas und Erdöl). Dieses Ziel kann bis zu einem gewissen Grad durch die Elektrifizierung erreicht werden. Dies ist insbesondere im Sektor Wärme möglich, wo bisher z.B. Erdgas verbrannt wird, um Gebäude zu heizen oder Brauchwasser zu erwärmen. Dies kann künftig z.B. über Wärmepumpen erfolgen, die durch Strom angetrieben werden, der durch Photovoltaik oder Wind erzeugt wird.
In der Region Burghausen ChemDelta Bavaria wird Erdgas jedoch insbesondere als Rohstoff genutzt (und nicht als Energieträger), d.h. es werden daraus komplexere Verbindungen aufgebaut. Bei dieser stofflichen Nutzung kann Erdgas nicht durch Strom ersetzt werden, jedoch durch Wasserstoff (der z.B. durch Elektrolyse von Wasser mittels Strom aus PV und Wind hergestellt wird). Zusätzlich zu Wasserstoff wird dann noch Kohlenstoff benötigt. Dieser kommt ebenfalls nicht aus fossilen Quellen, sondern aus Kohlendioxid (CO2), das z.B. aus dem Abgas von Verbrennungs- oder bestimmten technischen Prozessen (wie z.B. der Zementherstellung) extrahiert wird. Weitere Informationen finden Sie hier.
Was ist das Ziel des H2-Reallabor Burghausen – ChemDelta Bavaria?
Das Ziel des Reallabors ist es, Lösungen zur Transformation der chemischen Industrie hin zu einer klimaneutralen Wirtschaftsweise zu erarbeiten.
Derzeit verbraucht die chemische Industrie große Mengen an fossilen Energieträgern (z.B. Erdgas). Das H2-Reallabor soll technische Lösungen erarbeiten, wie die fossilen Rohstoffe durch Wasserstoff ersetzt werden können.
Somit soll der Erfolg der Unternehmen und damit auch der Wohlstand der Bevölkerung her in der Region und in ganz Deutschland gesichert werden.
Fragen zur Organisation des Projekts
Wer sind die Beteiligten im H2-Reallabor Burghausen – ChemDelta Bavaria“?
Im H2-Reallabor Burghausen haben sich 35 Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammengeschlossen, um für die Transformation der chemischen Industrie in Burghausen und im ChemDelta Bavaria hin zu einer nachhaltigen wasserstoffbasierten Chemie Lösungen zu entwickeln. Eine Auflistung der beteiligten Partner finden Sie hier.
Wieso ist der Name so lang?
Der Name „H2-Reallabor Burghausen – ChemDelta Bavaria“ zeigt einerseits, dass sich das Reallabor mit dem Thema Wasserstoff (H2) beschäftigt, andererseits soll der Name zum Ausdruck bringen, dass es sich bei der chemischen Industrie in der Region nicht nur um die Stadt Burghausen handelt, sondern um die gesamte Region ChemDelta Bavaria. Eine Darstellung der Region ChemDelta Bavaria finden Sie hier.
Wieso wird der Wasserstoff einmal als H2 und dann wieder als H2 geschrieben?
Die korrekte Schreibweise des Wasserstoffs als chemische Formel lautet H2, also mit einer tiefergestellten Ziffer 2 (die zeigt, dass sich 2 Wasserstoffatome zu einem Molekül verbunden haben).
Nur im Namen des Reallabors „H2-Reallabor“ wird zugunsten einer vereinfachten Schreibweise auf die Tieferstellung der Ziffer 2 verzichtet.
Was ist der Unterschied zwischen der Firma „Reallabor Burghausen“ und dem Projekt „H2-Reallabor Burghausen“?
Die Firma „Reallabor Burghausen – ChemDelta Bavaria gGmbH“ wurde 2021 von 8 Gesellschaftern gegründet, um Projekte u.a. zum Thema Nutzung von klimaneutralem Wasserstoff zu koordinieren.
Das Projekt „H2- Reallabor Burghausen – ChemDelta Bavaria“ ist das erste Projekt, das von der Firma Reallabor Burghausen gGmbH koordiniert wird.
Was bedeutet das „gGmbH“ im Firmennamen der „Reallabor Burghausen – ChemDelta Bavaria gGmbH“?
Das „g“ steht für gemeinnützig. Bei der Reallabor Burghausen gGmbH handelt es sich also um eine gemeinnützige GmbH. Das bedeutet, dass dieses Unternehmen nicht auf eine Gewinnerzielungsabsicht angelegt ist (wie das sonst bei einer „normalen“ GmbH der Fall ist).